Sie möchten eine Immobilie kaufen? Lernen Sie über Gerümpel und Kuriositäten hinwegzusehen!
Nach 15 Jahren in der Immobilienbranche hat man schon die seltsamsten Dinge zu sehen bekommen. WC-Sitze in Immobilienanzeigen, fransige Teppiche bedeckt von Hundehaaren, leuchtend orange Wände in Kombination mit einer auberginefarbenen Ledercouch und Geräte aus den 70ern im Grün einer Avocado.
Verkäufer sind nicht verpflichtet, ihre Häuser vor einer Besichtigung in den bestmöglichen Zustand zu bringen – geschweige denn diese vor dem Erstellen eines Immobilienangebotes zu reinigen. Allerdings kann die Faulheit oder Blindheit eines Verkäufers durchaus eine sehr positive Seite für den richtigen Käufer haben.
Hier sind drei Anblicke, die beim Kauf eines Hauses durchaus eine abschreckende Wirkung haben können, aber die Sie dennoch nicht davon abhalten sollten ein Angebot zu machen – besonders nicht, wenn Sie das Haus, die Gestaltung oder der Standort überzeugen.
Schreiende Wandfarben oder alte Bodenbeläge
Die heutigen Käufer bevorzugen in der Regel ein Haus, das schlüsselfertig oder einzugsbereit ist. Sie sind zu sehr mit ihrem täglichen Leben beschäftigt, um sich mit einer Renovierung auseinanderzusetzen – das gilt insbesondere für den immer mobilen, erreichbaren und unter Strom stehenden Hauskäufer aus der Millennium-Generation.
Aber ein paar Wände zu streichen oder den Boden auszuwechseln ist nicht immer zeitaufwändig oder teuer und vor dem Einzug durchaus zu bewerkstelligen.
Wenn Verkäufer ihre abgenutzten Bodenbeläge nicht ersetzen oder zu faul sind die Wände in einer neutralen Farbe zu streichen, schießen sie sich selber ins Bein.
Ein frischer Anstrich und Fertigböden oder ein neuer Teppich sind durchaus bezahlbar und solche Arbeiten dauern auch nicht länger als eine Woche und das Endprodukt ist ein einzugsfertiges Zuhause das fast wie neu ist.
Zimmer werden auf seltsame Weise genutzt
Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Speisesaal eines Hauses in ein vollwertiges Büro umgewandelt wird. Einige Hausbesitzer nutzen sogar ganze Schlafzimmer als zusätzlichen begehbaren Kleiderschrank oder ein Schlafzimmer im ersten Stock verwandelte sich in einen Weinverkostungsraum.
Nur, weil der Hausbesitzer diese Räume auf eine Weise nutzt die seinen eigenen Wünschen entspricht, heißt das noch lange nicht, dass Sie den Raum genauso nutzen müssen. Vielleicht kommen Ihnen diese Zimmer seltsam vor, aber versuchen Sie nicht zu vergessen, dass der Verkäufer in dem Haus lebt.
Sobald die alten Besitzer ausgezogen sind, ist das Esszimmer einfach nur ein leerer Raum, der nur eine schöne Lampe und einen großen Tisch braucht. Der begehbare Kleiderschrank kann in weniger als einem Tag wieder in ein ganz normales Schlafzimmer verwandelt werden.
Eine zu starke Verkäuferpräsenz
Es ist schwierig für einen Käufer, sich selbst in ein neues Zuhause hineinzudenken, das voll von Fotos, Diplomen und anderen persönlichen Sachen des Verkäufers ist. Am besten für den Käufer sind immer neutrale Häuser, in denen keine persönlichen Gegenstände des Besitzers zu finden sind.
Noch schlimmer ist es, wenn der Verkäufer bei der Besichtigung anwesend ist. Das macht es für alle unbehaglich. Die Käufer haben das Gefühl, sie müssten sich von ihrer besten Seite zeigen und scheuen sich das Haus zu erkunden, in Schränken und Regalen zu graben und alles was sie sehen laut auszusprechen.
Ein Haus, das zu personalisiert ist oder wo der Verkäufer immer präsent ist, kann schnell zum Ladenhüter werden und im Laufe der Zeit einen schlechten Ruf bekommen. Ein intelligenter Käufer wird das zum eigenen Vorteil nutzen und versuchen das Haus unter Preis zu kaufen.
Verkäufer, die ihren Hausverkauf sabotieren – ob absichtlich oder nicht – lassen bares Geld für den Käufer auf dem Tisch liegen. Allerdings fällt es dem typischen Verbraucher von heute schwer über das Chaos, den persönlichen Stil und spezifische Änderungen des Verkäufers hinwegzusehen.
Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung in einer guten Wohnlage und mit einem idealen Grundriss sehen, dann vereinbaren Sie auf jeden Fall einen Besichtigungstermin. Ignoriere Sie Dinge, die Sie ändern können und denken Sie darüber nach, ob Sie das Haus zu Ihrem eigenen machen können.