Sierra de Bernia
Die Sierra de Bernia ist ein kleines Gebirge mit einer Länge von 11 km, das sich in Ost-West-Richtung erstreckt. Diese Gebirgskette liegt am Mittelmeer und umfasst eine Fläche von 1.900 Hektar. Der Gipfel ragt 1.128 Meter über dem Meeresspiegel auf.
Fort Bernia
An der Südflanke, auf 803 Metern über dem Meeresspiegel, befinden sich die Ruinen des ehemaligen Fort Bernia. Diese im Jahr 1562 vom Architekten Juan Bautista Antonelli, im Auftrag von König Felipe II., erbaute Festung, war mit einer bescheidenen Garnison besetzt.
Fort Bernia war ein Militärstützpunkt mit Kanälen, Befestigungen etc. Ziel war es, Angriffe von Piraten und Mauren rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls militärische Truppen zu entsenden.
Aufgrund der erhöhten Lage konnten Feinde schon von weitem gesichtet werden, aber bald schon wurden die vielen Nachteile dieses Standortes deutlich. Das Fort war schwer zu erreichen (Versorgung und Lieferung von Material, Nahrung etc.), die Truppen brauchten viel Zeit, um die Bergflanke hinabzusteigen (um gegen Eindringlinge zu kämpfen) und zu guter Letzt waren zwar Süden, Osten und Westen gut zu überblicken, aber die Nordflanke konnte kaum bewacht werden und war daher sehr empfindlich gegenüber Angriffen.
König Felipe III. erkannte dies und beschloss, Fort Bernia aufzugeben. Die einst mächtige Festung ist heute von Pflanzen überwuchert und wird hauptsächlich von grasenden Bergziegen bewohnt.
Noch heute kann man die Ruinen besichtigen.
Forat
Die meisten Besucher wollen es sich nicht entgehen lassen durch das Forat in die Sierra de Bernia zu gelangen. Hierbei handelt es sich um einen etwa 20 Meter langen Tunnel, der seit Jahrhunderten von Wasser in den Fels gehöhlt wird. Im Laufe der Zeit wurde der Berg nach oben gedrückt und so ist das Forat entstanden.
Dieser Tunnel führt direkt durch die Berge, das Forat ist dunkel, aber man sieht immer Licht auf der anderen Seite. Sie müssen etwa 15 Meter auf allen Vieren durchhalten, aber dafür werden Sie an beiden Enden mit einer phänomenalen Aussicht belohnt. Von der Südseite (Altea) bietet sich Ihnen ein Panoramablick über die Skyline von Benidorm. Auf der Nordseite (Jalón) blickt man auf dicht bewachsene Hügel und Täler. Sie können sogar den Montgó von hier aus erkennen.
Die Legende
Neben der sachlichen Erklärung für die Entstehung des Forat darf natürlich eine heroische Legende nicht fehlen.
Während der Kämpfe mit den Mauren haben die Bewohner von Altea nicht einfach aufgegeben. Die Bewohner wehrten sich lange Zeit gegen die Angreifer. Aber immer mehr Mauren kamen als Verstärkung. Unsere tapferen Bewohner mussten aufgeben und zogen sich, von den Mauren verfolgt, zurück in die Sierra de Bernia.
Aus einer strategisch ausgewählten Höhle schafften sie es, den Feind auf Distanz zu halten. Die Mauren wollten keine weiteren Verluste hinnehmen und entschieden sich die Christen einzukesseln. Sie wussten, dass es mit der Zeit zu Nahrungsengpässen kommen würde, so dass sie die Christen im Laufe der Zeit überwältigen konnten.
Daran hatten auch unsere Kämpfer gedacht. Außerdem wussten sie, dass ihre Truppen im Gebirge zahlenmäßig weit unterlegen waren. So beschlossen sie den Tunnel auszuheben. Einige Tage später erreichten sie die Nordflanke und konnten sich in Sicherheit bringen.
Die Mauren waren verwirrt, wie die Christen so lange aushalten konnten und beschlossen eine Gruppe von Spähern zur Erkundung zu entsenden. Nach ihrer Rückkehr berichteten sie, dass die Höhle völlig leer war. Überrascht durchforsteten die Mauren das Gelände und versuchten der Sache auf den Grund zu gehen.
Schließlich haben sie den Tunnel gefunden, aber da waren die Bewohner von Altea längst entkommen.
Los Bandoleros
Vom 17. bis zum 19. Jahrhunderte waren die Berggebiete in den Händen von „Bandoleros“. Das waren Straßenräuber, die in den Bergen lebten und die Gegend wie ihre eigene Westentasche kannten.
Vor allem Reisende und gelegentlich auch Bergdörfer wurden Opfer dieser Bandoleros. Weil sie so schwer zu bekämpfen waren, wurde schließlich die Guardia Civil gegründet. Diese Truppen wurden in Baracken in den Berggebieten untergebracht.
In kürzester Zeit wurden die Räuber verhaftet oder vertrieben, so dass die Dörfer und ihre Reisenden wieder in Sicherheit waren.
Wanderweg
Die Sierra de Bernia ist auf jeden Fall ein lohnenswertes Ausflugsziel. Es gibt mehrere Zufahrtsstraßen, von denen aus man sich auf den Berg hinauswagen kann. Die Wanderroute ist ca. 9 km lang, so dass Sie schon ein paar Stunden einplanen sollten.
Für Kinder unter 15 Jahren und Menschen mit Atembeschwerden ist die Tour nicht unbedingt geeignet.
Für alle die sich auf den Weg machen gilt, schöne Aussichten sind garantiert und ihr tägliches Sportprogramm haben Sie auch gleich absolviert.